Studie

Drei Viertel der Hochbetagten sterben im Krankenhaus

Ein aktueller Pflegereport zeigt wenig Erfreuliches. Demnach sterben immer mehr Hochbetagte im Kranken- oder Pflegeheim statt in ihren eigenen vier Wänden.

Laut dem aktuellen DAK-Pflegereport 2016 sterben zwei von drei Deutschen im Krankenhaus oder Pflegeheim, aber nicht im Kreis ihrer Lieben. Eine bittere Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Bundesbürger (60 Prozent) sich wünscht, ihre letzten Stunden zu Hause verbringen zu wollen. Zu den Gründen sagen die meisten, dass die gewohnte Umgebung das Sterben erträglicher mache (73 Prozent) und mehr Würde bedeute (58 Prozent). Ausgewertet wurden die Daten von 60.000 verstorbenen Versicherten sowie Angehörige befragt.

Ein weiteres Ergebnis des Pflege-Reportes stimmt traurig: jeder Fünfte stirbt im Krankenhaus allein! Meist deshalb, weil die Menschen an Maschinen angeschlossen sind. In Pflegeheimen ist es immerhin noch jeder Dritte, der aus dem Leben scheidet, ohne dass ein Mensch bei ihm ist. Ganz anders sieht es aus, wenn die Personen von Angehörigen gepflegt werden. Zu Hause waren es nur sieben Prozent, die zum Zeitpunkt des Todes niemanden bei sich hatten.

Ärgerlich sind die Ergebnisse auch deshalb, weil viele Krankenhausaufenthalte kurz vor dem Tod vermeidbar sind. Doch die Institutionalisierung des Sterbens schreitet voran. Laut den Forschern war das Verhältnis vor zwanzig Jahren noch weit ausgeglichener: damals starben 55 Prozent zu Hause und 6 Prozent im Pflegeheim.

Pflegevorsorge kann einen Beitrag zur besseren Betreuung leisten

Dass die aktuelle Situation Sterbender derart unbefriedigend ist, kann natürlich nicht an erster Stelle den pflegenden Angehörigen angelastet werden. Im Gegenteil: die Mehrheit der Pflegebedürftigen wird aktuell von Verwandten betreut, nämlich ebenfalls zwei von drei Menschen. Sie leisten einen unschätzbar wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, oft unter großem Verzicht. Hier gilt es, bessere Bedingungen im Gesundheitssystem zu schaffen, vor allem die Verknüpfung von Arbeit und Beruf zu erleichtern.

Aber auch das zeigt sie Studie: viele Angehörige wären bereit, die geliebte Person bis zuletzt zu begleiten. Und hier kann jeder selbst einen kleinen Beitrag leisten, um die Angehörigen später zu entlasten, etwa durch eine private Pflegezusatzversicherung.

Eine Pflegetagegeldversicherung zahlt zum Beispiel für jeden Tag, an dem der Versicherte pflegebedürftig ist, eine laut Vertrag vereinbarte Summe aus. Das Geld kann dann an die Menschen weitergegeben werden, die Pflegeaufgaben übernehmen. Und die Pflegerentenversicherung deckt die zusätzlichen Pflegekosten in Form einer Rente ab. Je nach Hilfebedürftigkeit und Pflegestufe wird dabei eine laut Vertrag zugesicherte monatliche Rente ausgezahlt.

Altersgerechtes Bauen – schon beim Hausbau vorsorgen!

Ein weiterer Schritt, damit die Pflege in den eigenen vier Wänden erträglicher wird: beim Bau eines Hauses sollte schon an später gedacht werden. Und das bedeutet, die Wohnung so zu bauen, dass sie alters- und pflegegerecht ist. Das heißt: steilen Treppen und enge Flure vermeiden, auch keine hohen Stufen und Schwellen einbauen.

Notfalls sollte ein ausreichend breiter Aufzug mit eingebaut werden oder leicht ergänzt werden können. Und auch der Zugang zum Haus ist bereits ein Thema hinsichtlich der späteren Altersgerechtigkeit. Ist das Haus leicht zu erreichen, ohne dass steile Gefälle oder unwegsame Pfade genommen werden müssen? Es gilt, sich zeitig über das Thema Pflegevorsorge zu informieren!

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